Die Rauhmühle ist die wohl älteste Mühle Ober-Ramstadts, sie bestand bereits 1398. Ihre Estbesitzer waren die Grafen von Katzenelnbogen, 1479 ging die Mühle in den Besitz der Landgrafen von Hessen und später in Hessen-Darmstädter Besitz über.
Leihbriefe, die im Hessischen Staatsarchiv aufbewahrt sind, lassen erkennen, dass die Pächter zwischen 1398 und dem 30jährigen Krieg im 15jährigen Turnus wechselten. Nach den Kriegsjahren erschien es den Landgrafen nicht mehr sinnvoll, die Mühle wieder aufzubauen. Statt dessen ging sie in den Besitz von Matthes Schwerer über, der sie dann 1650 an Eckhart Müller verkaufte. Ihm ist es zu verdanken, dass die Mühle wieder in Gang kam.
1891 übernahm die Familie Eis von der Eismühle auch die Rauhmühle; 1939 wurde der Müllermeister Max Bensch der neue Eigentümer. Unter dem Namen Bero-Mühle, abgeleitet aus der Telegramm-Adresse der Mühle „Bero“, ist die Mühle noch vielen älteren Ober-Ramstädtern bekannt.
Um eine Tagesleistung von 20 Tonnen Getreide verarbeiten zu können, setzte Max Bensch auf den Einbau von Turbinen, welche die Mühlräder ablösten. Die Krankheit des Müllermeisters und die Konkurrenz der großen Industriemühlen zwangen zur Aufgabe des Mahlbetriebs im Jahre 1955. Bis Ende der 1970er Jahre schälte Benschs Schwiegersohn Herbert Klenk dort noch Hafer zu Futterzwecken. Die Mühle wurde 1988 abgerissen und machte Platz für Wohngebäude.
Am ehemaligen Standort der Mühle – hier die Flurkarte von 1858 – stehen mittlerweile Wohngebäude.