Die Helgertsmühle

Erstmals Erwähnung findet die Helgertsmühle 1696 in der Kirchenchronik. Allerdings muß sie schon vor der Reformation in Betrieb gewesen sein, lässt sich ihr Name doch auf eine „Heiligenmühle“ zurückführen, deren Mühlgraben urkundlich erwähnt wurde.

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges kann die Mühle den Aufzeichnungen des Gerichtsbuches nach als Pulvermühle betrieben worden sein. 1696 war Johannes Breitwieser Müller auf der Helgertsmühle, sein Sohn Johann Michael Breitwieser führte die Müllertradition ab 1742 fort und bewirtschaftete die Obere Eichelmannsmühle.

Die Mühle fiel 1907 einem Großbrand zum Opfer, nach ihrem Wiederaufbau wurde sie zu einer Hafermühle, die Rudolf Simmermacher, Besitzer dieser Zeit, noch einmal modernisierte: Ein Anbau für eine Dampfdarre samt Lanz-Lokomobil zur Dampferzeugung und als Antriebsaggregat gemeinsam mit zwei Wasserrädern von je 3,50 Meter Durchmesser halfen den Menschen in und um Ober-Ramstadt, über die „schlechten“ Nachkriegsjare zu kommen.

Große Industriemühlen und veränderte Eßgewohnheiten setzten der Helgertsmühle Anfang der 1960er Jahre ein Ende. Heute beherbergt sie ein Künstleratelier.

Die Flurkarte von 1858 mit der Helgertsmühle