Die alte Schloßmühle in unmittelbarer Nähe zur Burg auf dem Schloßberg war im 12. Jahrhundert deren Versorgungsbetrieb mit Getreideprodukten. Ihre Bewohner standen in Diensten der Grafen von Katzenelnbogen, bis die Burg 1382 vom Wormser Städtebund zerstört und die Mühle niedergebrant wurde.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die wieder aufgebaute Mühle erneut zerstört, bis sie in den 1680er Jahren von Heinrich Bernhard erneuert und um eine Schneidmühle erweitert wurde. 100 Jahre blieb sie im Besitz der Familie Bernhard, bis sie 1825 an Wilhelm Klinger überging.
Die letzten Müller waren die Familie Bauer, die den Betrieb 1872 übernahmen. 1993, nach rund 170 Jahren im Familienbesitz, wurde das Anwesen samt Mühle, die bereits 1986 stillgelegt wurde, verkauft. Heute beherbergt dieses unter Denkmalschutz stehende Gebäude einen Betrieb für kunstvolle Parkettböden – ebenfalls ein altes Handwerk.
Ein Blick auf den Bauplan von 1881 macht sehr gut deutlich, dass sich das Mühlengebäude im Laufe der letzten 140 Jahre praktisch nicht verändert hat.