Seit 1403 wissen wir von der Existenz der Eismühle; als Pächter der „untersten Mühle“ wurde Heinrich Räuber genannt. Eigentümer waren die Grafen von Katzenelnbogen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Mühle zerstört und 1664 von Eckard Müller wieder aufgebaut. Die folgende Generation verkaufte sie an den Landgrafen Ernst Ludwig, um eine Möglichkeit zu schafen, den Eisenhammer samt Eisenschmelze vom Silberberg näher an den Ort zu verlegen – eine Fehlentscheidung, da die Wasserführung dafür ungeeignet war. Statt dessen wurde der Eisenhammer am heutigen Platz der Hammermühle errichtet.
1849 erwarb Leonhard Eis die Mühle und baute sie im Laufe der Zeit zu einem großen 4-Seiten-Hof mit Mühlengebäude, Schneidmühle und Stallungen für Vieh- und Landwirtschaft aus. Nachdem Eis bei einem Motorradunfall tödlich verunglückte, gab seine Familie 1948 den Betrieb an die Familie Nagel weiter. Der Mühlenbetrieb endete Mitte der 1950er Jahre infolge ungeklärter Nachfolgeregelung. Die Erbengemeinschaft verkaufte die östliche Seite der Mühle. Vom Hof blieb nur das Mühlengebäude stehen, der Mühlgraben wurde zugeschüttet und eine ARAL-Tankstelle nebst Werkstatt kennzeichnete über drei Jahrzehnte, von Mühltal kommend, das Eingangsbild Ober-Ramstadts.
In den 1950er Jahren fiel ein großer Teil des 4-Seiten-Hofs dem Bau einer Tankstelle zum Opfer. Heute steht nur noch der Mühlbau.