Die Hafermühle wurde 1923 als Industriemühle zum Schälen von Hirse und Hafer von Jakob Müller II. und Karl Göckel II. gegründet. Ein Fabrikgebäude entstand in der Roßdörfer Straße 29 in Ober-Ramstadt – zwischen Odenwaldbahn und der ehemaligen Firma „Breitwieser und Keller“.
Ihre Blütezeit erlebte die Mühle nach dem II. Weltkrieg. Die amerikanische Besatzungsbehörde stufte sie als wichtigen Nährmittelbetrieb zur Versorgung der Bevölkerung ein. Haferflocken waren in der Nachkriegszeit begehrt – auch als Tauschobjekt.
Mit nachlassender Hungersnot und dem aufkommenden „Wirtschsftswunder“ ging die Nachfrage nach Haferflocken allmählich zurück. Den Ausgleich sollte als neues Standbein das Schälen von Reis schaffen, die in die Anlage gesetzten Produktionsziele wurden jedoch nicht erreicht, was dem Konkurs im Jahre 1956 Vorschub leistete.
Das Fabrikgebäude zur Blütezeit der Hafermühle in den 1950er Jahren.